Erwartungshaltung
Liegt es nicht letztlich an unserer eigenen Erwartungshaltung, was wir in eine Beziehung hineininterpretieren?
Eine Freundschaft ist eine Beziehung, aber eine Beziehung muß noch lange keine Freundschaft sein.
Und ist nicht das Wort Beziehung mit dem (heimlichen) Wunsch besetzt eine gewisse Exklusivität bei dem Partner zu haben/erreichen/gewinnen?
Wenn ich eine Freundschaft+ habe, dieser Mensch dann einen Anderen Partner kennen und gar lieben lernt, dann muß ich doch mit der Monogamie ebenso rechnen, wie damit, daß sich mein Saufkumpan aus gesundheitlichen Gründen zum Abstinenzler erklärt.
Trifft mich diese Entscheidung dann emotional, dann betrauere ich a) den Verlust des gemeinsamen Vergnügens und b) habe ich Gefühle investiert, die vielleicht unangemessen waren und c) ist meine Erwartungshaltung, daß diese Partnerschaft - auch die an der Bar/am Thresen - lange erhalten bleibt.
Das Leben ist ein Kommen und Gehen. Auch von Freundschaften und Beziehungen und besonders von dem, was wir Liebe nennen. Die einzige Beziehung und Liebe, die uns gewiß bleibt, ist die unserer Eltern und ggf. unserer Kinder.
Ich habe selbst, vor Kurzem, eine tolle Frau kennengelernt, mit der mich guter Sex und Clubbesuche verbinden. Sie ist aber verheiratet (ich bin Single) und muß meine eigene Erwartungshaltung durchaus kontrollieren, damit das, an Beziehung, was ich da jetzt habe, keinen Schaden nimmt.